DGKJ-Winterschool



DGKJ-Winterschool


Winterschool Klinische Forschung zu neuen Therapien in der Kinder- und Jugendmedizin


Das neue Veranstaltungsformat der DGKJ für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Kinder- und Jugendmedizin fand vom 09.-10.02.2024 in Berlin statt.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Referentinnen und Referenten für die großartige Unterstützung.


Die DGKJ-Winterschool zur klinischen Forschung in der Kinder- und Jugendmedizin - Ein neues Forum für den wissenschaftlichen Nachwuchs (Erfahrungsbericht von Anna Maas)

 
DGKJ-Winterschool für Clinician-Scientists

Am 09. und 10. Februar 2024 fand die erste Winterschool der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) “Klinische Forschung zu neuen Therapien in der Kinder- und Jugendmedizin” auf der Halbinsel Schwanenwerder in Berlin statt. Wissenschaftlich geleitet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Peter Kühnen, Mitglied der Kommission für Hochschulfragen der DGKJ, und Dr. Janna-Lina Kerth, Sprecherin der AG Junge DGKJ. Das Programm beinhaltete Forschungsvorträge zu Gen- und Zelltherapien wie der CAR-T-Zelltherapie, zu personalisierten Therapien am Beispiel der Mukoviszidose, KI-gestützten Therapien, Drug Repurposing und Organoiden als Miniaturmodelle von Organen. In weiteren Vorträgen wurden Möglichkeiten zur Forschungsfinanzierung am Beispiel der Eva Luise und Horst Köhler-Stiftung sowie der Alliance4Rare beleuchtet und das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit vorgestellt [1,2]. Außerdem fanden Workshops zu den Themen “Wie baue ich meine eigene Forschungsgruppe auf?” und “Wie kann ich Klinik und Forschung sinnvoll vereinen?” statt, in denen Erfahrungswissen im Vordergrund stand. Zuletzt bot die Winterschool den Teilnehmer*innen Raum für die Präsentation ihrer eigenen Forschungsprojekte, die sich derzeit in der Planungs- oder frühen Durchführungsphase befinden.

Ein Startschuss für einen regelmäßigen Austausch

Die Resonanz der Winterschool-Teilnehmer*innen war so positiv, dass der Wunsch regelmäßiiger Treffen laut wurde. Ein solches Forum für Nachwuchswissenschaftler*innen in der Pädiatrie könnte lokale Clinician-Scientist-Programme beispielsweise in folgender Hinsicht ergänzen: 

  • Begleitung des Prozesses zu eigenständiger Forschung
    Ein Austausch, der von erfahreneren Clinician-Scientists begleitet wird und an dem Nachwuchswissenschaftler*innen auf unterschiedlichen Erfahrungsstufen teilnehmen, ermöglicht eine Perspektivenvielfalt in Diskussionen über die Erweiterung von peer groups, über den Aufbau von Kooperationspartnerschaften oder über Abnabelungsprozesse von Arbeitsgruppen auf dem Weg zu eigenständiger Forschung. Ähnlich wie bei Mentoring kann die Weitergabe von Erfahrungen den eigenen Prozess erleichtern und neue Motivation schaffen. 
  • Weiterentwicklung inhaltlicher Ideen 
    Zur Verortung der eigenen Arbeit innerhalb der Forschungslandschaft hilft neben der Literaturarbeit vor allem der Austausch mit anderen Forschenden. Neben der Weiterentwicklung von Fragestellungen oder der Evaluation von Methoden können beispielsweise konzeptuelle Herangehensweisen geschult werden, die für die Bildung von Forschungshypothesen hilfreich sind. In Forschungsforen findet auch eine Sensibilisierung für Forschungsbedarfe statt – zum Beispiel stellen seltene Erkrankungen eine vorrangig pädiatrische Forschungsaufgabe dar [3].
  • Praktische Hilfestellungen für Nachwuchswissenschaftler*innen
    Eine besonders komplexe Aufgabe für Nachwuchswissenschafter*innen stellt die Antragsstellung bei Drittmittelgebern dar. Hier sind praktische Formulierungshilfen oder Hinweise zu den Kontingenten verschiedener Förderoptionen inklusive Stiftungs- oder Nischenförderung wertvoll. Wenn ein Antrag bewilligt wird, können Forschungsverpflichtungen mit klinischen Tätigkeiten interferieren. So werden auch in der Weiterbildungsbefragung der DGKJ aus dem Jahr 2023 Probleme der Vereinbarkeit von klinischer Tätigkeit und Forschung beschrieben [4]. 
Ein großes Dankeschön

Das Anliegen etablierter Clinician-Scientists, Nachwuchswissenschaftler*innen zu unterstützen und zu fördern, wurde im Rahmen der Winterschool sehr deutlich. In diesem Sinne bedanken sich die Teilnehmer*innen ganz herzlich bei Prof. Dr. Mirjam Stahl, Prof. Dr. Jutta Gärtner, Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Prof. Dr. Annette Künkele-Langer, Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Dr. Robert Opitz, Prof. Dr. Peter Kühnen und Prof. Dr. Jürgen Dukart für die Einblicke in ihre eigenen Forschungsprojekte und -biographien, das wertvolle Feedback und die anregenden Gespräche.
Ein ganz großer Dank gebührt Dr. Gudrun Noleppa, Claudia Leidigkeit und Carola Stolzenburg von der DGKJ-Geschäftsstelle für die Organisation der Winterschool.
Ein nächstes Online-Treffen wird voraussichtlich im Juni 2024 stattfinden, im Anschluss planen wir ein Meeting im Rahmen der DGKJ-Jahrestagung im September 2024.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an Dr. Janna-Lina Kerth, AG Junge DGKJ (jungeDGKJ(at)dgkj.de).

Quellen 

[1] https://www.elhks.de/en/forschung/alliance4rare/ 
[2] https://dzkj.org/ 
[3] https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Hoffmann2020_Article_SelteneErkrankungen.pdf 
[4] Kerth, JL., Obitz, J. & Eckhardt, I. Ergebnisse einer deutschlandweiten Weiterbildungsbefragung in der Kinder- und Jugendmedizin – „Das System sieht gar nicht vor, dass Zeit geopfert wird für Weiterbildung“. Monatsschr Kinderheilkd (2024). https://doi.org/10.1007/s00112-024-01947-3

Erfahrungsbericht von Anna Maas