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Kinder-Lebensmittel-Werbeverbot endlich auf den Weg bringen!

23.08.2024

Erschreckende Ergebnisse der foodwatch-Markstudie - der Gesetzgeber ist in der Pflicht

Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse einer foodwatch-Marktstudie zum Zuckergehalt von Kinder-Getränken sind erschreckend: Ganze 117 der 136 getesteten Getränke wie Limonaden, Säfte und Energydrinks enthielten mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Damit nimmt ein Kind beispielsweise mit einem 250ml-Glas eines solchen Getränks schon fast 80 Prozent, also fast 7 Würfelzucker, der maximalen Tagesmenge von 25 Gramm Zucker zu sich. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) fordert erneut, endlich Maßnahmen gegen diese gesundheitsgefährdenden Produkt-Zusammensetzungen zu ergreifen.

„Die Ergebnisse der Studie unterstreichen deutlich, was wir als DGKJ bereits seit langem anmahnen: die stark zuckerlastigen Produkte, die insbesondere von Kindern und Jugendlichen konsumiert werden, gefährden die Gesundheit und müssen endlich reguliert werden. Wir fordern etwa eine Zucker-Steuer auf stark zuckerhaltige Produkte, wie z. B. in Großbritannien, und ein Verbot von an Kinder gerichteter Lebensmittel-Werbung. Die bisher freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie in Form der Nationalen Strategie zur Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten (NRI) hat in keinster Weise die gewünschten Effekte gezeigt. Der Gesetzgeber ist hier in der Pflicht, die Kindergesundheit zu schützen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der DGKJ.

Im Koalitionsvertrag der aktuellen Ampel-Regierung ist ein Verbot für an Kinder gerichtete Werbung vereinbart. Im Februar 2023 hatte Bundesernährungsminister Cem Özdemir ein solches Gesetz angekündigt – seitdem befindet sich der entsprechende Entwurf in der Ressortabstimmung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und stagniert. Ebenfalls schon 2023 plädierte auch der Deutsche Ärztetag an diese Fürsorgepflicht der Gesetzgebung. Die DGKJ-Ernährungskommission setzt sich seit Jahren für eine konsequente und klare Beschränkung von an Kinder gerichtete Werbung ein.

„Diese lange Hängepartie des Werbeverbots-Gesetzes ist enttäuschend. Die DGKJ setzt sich schon seit langem für eine bessere Ernährungspolitik zum Schutze der Kindergesundheit ein. Kurzfristige wirtschaftliche Interessen haben dürfen keinesfalls über dem Kindsinteresse an gesundem Aufwachsen stehen. Das sind wir den Kindern als Gesellschaft schuldig!“, so Rodeck.

 

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